Konferenzarchiv September 2015

7. Atommüllkonferenz

AMK-2015-f
Samstag, 19. September 2015, Volkshochschule Kassel

Programm

Eröffnungsplenum

Fachdiskussionen

  • Auseinandersetzung um Atomverwaltung im Ländervergleich: Der Bund hat 2011 acht AKWs stillgelegt, neun aber befristet weiter laufen lassen und eine Kommission zum langfristigen Verbleib des hochaktiven Atommülls auf den Weg gebracht. Mit diesem „Fahrplan“ wächst die Bedeutung der Atomverwaltung in den Ländern. Sie kann Atomkraftwerke zwar nicht willkürlich stilllegen, muss deren Zulassungen aber „widerrufen, wenn dies wegen einer erheblichen Gefährdung … erforderlich ist … “ (Atomgesetz § 17.5). Die Länder gestalten auch die Stilllegungsverfahren und sind als Aufsichts- oder Genehmigungsbehörden für den aktuellen Umgang mit Atommüll verantwortlich. Die Anti-AKW-Bewegung hat lange Traditionen in Standort-Auseinandersetzungen und der gesamtgesellschaftlich Forderung nach sofortiger Stilllegung. Die (landespolitische) Auseinandersetzung um die Atomverwaltungen in den Ländern hat dagegen bisher kaum eine Rolle gespielt. Das zeigen jüngst der Umgang mit den Stilllegungsverfahren, aber auch mit den Castor-Lagern. Anknüpfend an den Vortrag im Eröffungsplenum sollen bisherige Erfahrungen und Handlungsoptionen diskutiert werden.

ReferentInnen:

Wolfgang Neumann, intac Hannover
Gertrud Patan, Initiative AtomErbe Obrigheim
Dirk Seifert, BUND, stellvert. Sprecher BAK Atom und Strahlenschutz, Hamburg

  • Strahlenbelastung durch Freigabe von radioaktiven Materialien: Über eine Freigaberegelung versuchen sich Betreiber und Behörden großer Mengen radioaktiver Materialien beim Rückbau von Atomkraftwerken und anderer Anlagen zu entledigen. An vielen Standorten wurde die Praxis bereits angewendet, weitere Standorte sollen folgen. Was verbirgt sich hinter der Freigaberegelung? Werner Neumann und Claudia Baitinger vom BUND üben scharfe Kritik an Freigaberegelung und -praxis.

ReferentInnen:

Dr. Werner Neumann, Sprecher des AK Energie und Mitglied im wissenschaftl. Beirat des BUND
Claudia Baitinger, Sprecherin des Landesarbeitskreises Atom des BUND NRW

Arbeitsgruppen

AG 1a: Abschaltung – Stilllegung – Rückbau

→ Thema: Öffentlichkeitsbeteiligung – Erfahrungen, Kritik und Forderungen
→ Moderation: Dr. Michael Harengerd, Münster
→ Input: Wolfgang Neumann, intac Hannover und Gertrud Patan, Initiative AtomErbe Obrigheim

AG 1b: Abschaltung – Stilllegung – Rückbau

→ Thema: Freigabepraxis und Strahlungsrisiken – Erfahrungen, Kritik und Forderungen
→ Moderation: Henning Garbers, Braunschweig
→ Input: Dr. Werner Neumann, Sprecher des Arbeitskreis Energie und Mitglied im wissenschaftl. Beirat des BUND

AG 2: Gesellschaftliche Auseinandersetzung um Atommüll

→ Nationales Entsorgungsprogramm (NaPro), Endlagerkommission, … – Wo werden die Entscheidungen getroffen?
→ Moderation: BI Lüchow-Dannenberg
→ Input: Dirk Seifert, BUND, stellvert. Sprecher BAK Atom und Strahlenschutz, Hamburg

AG 3: Bestandsaufnahme Atommüll

→ Thema: Bestandsaufnahme Atommüll und atommuellreport.de – Weitere Arbeit,
Neuauflage der Printausgabe 2017?
→ Moderation: Ursula Schönberger, Arbeitsgemeinschaft Schacht KONRAD
→ Input: Redaktionsgruppe, Standorte

Abschlussplenum

  • Berichte aus Workshops und Arbeitsgruppen
  • Symposium Atommüllrecht am 23.10.2015 in Hannover
  • Projekt Fehleranalyse / Anti-Atom-Tribunale
  • Ausblick, Ankündigungen, Absprachen

 

Einladung / Programm [PDF]