Erklärung der Teilnehmenden der 16. Atommüllkonferenz in Göttingen am 29. Februar 2020
Am 24. Juli 2020 sollen in Tokyo die Olympischen Spiele eröffnet
werden. Einige Wettbewerbe sollen auch in Fukushima-Stadt zur
Austragung kommen. Zuvor, am 26. März, wird in unmittelbarer Nähe
des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi der olympische Fackellauf
gestartet.
In Fukushima gibt es jedoch Wichtigeres als Olympische Spiele oder
den olympischen Fackellauf durch verstrahltes Gebiet! Japan leidet
noch immer unter dem radioaktiven Fallout.
Wir sagen Nein zu dem Versuch, mit den Olympischen und Paralympischen
Spielen 2020 in Tokyo gegenüber der Weltöffentlichkeit Normalität
in den von der Atomkatastrophe in Fukushima betroffenen Gebieten
vorzutäuschen!
Damit sollen die Geschäftsinteressen des japanischen ‚Atomdorfes’
bedient und die ethisch nicht verantwortbare Atomkraft in Japan
wieder gestärkt werden.
Wir unterstützen den Olympiaprotest der japanischen
Anti-Atom-Bewegung und erklären unsere Solidarität mit den von der
Atomkatastrophe betroffenen Menschen.
Die Auseinandersetzung um die Olympischen Spiele 2020 in Japan
Andreas Singler gibt aus wissenschaftlicher und journalistischer Perspektive einen Überblick über die Einwände aus unterschiedlichen sozialen Bewegungen in Japan, die den Olympischen Spielen in Tokyo entgegen gebracht werden. Insbesondere aus der japanischen Anti-Atomkraft-Bewegung komme Kritik an den „Wiederaufbau-Spielen“, die die Fukushima-Katastrophe vergessen machen sollten und die Ressourcen verbrauchen würden, die besser den Leidtragenden zukommen sollten.
Referent: Dr. Andreas Singler (Journalist, Japanologe, Sportwissenschaftler, www.andreas-singler.de)
12.00 – 12.30 Uhr Fachdiskussion II
Keine neue Atomreaktoren, auch nicht mit Thorium!
„Deutschland ist doch aus der Atomkraft ausgestiegen.“ Warum sprechen wir über neue Atomreaktoren? Ausgestiegen ist Deutschland nur aus der Atomenergieerzeugung mit Abschaltung von Reaktoren der 1. und 2. Generation bis 2022. Zum Aufhalten des Klimawandels wird immer lauter die Atomkraft mit neue Atomreaktoren als CO²-arm von Atomkraftbefürwortern propagiert. Dazu wird besonders in Karlsruhe geforscht und gearbeitet. (Fortsetzung des Themas in AG 5)
AG 1: Abschaltung – Stilllegung – Rückbau: Umgang mit schwach- und mittelradioaktiven Abfälle
Das Positionspapier der Atommüllkonferenz zum „Umgang mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen“ soll vervollständigt werden. Dazu sollen letzte Inhalte eingebracht sowie Positionen und Forderungen diskutiert werden.
In dem Papier geht es insbesondere um die Schwerpunkte Zwischenlagerung, Transporte und Konditionierung.
Moderation: Henning Garbers
AG 2:Gesellschaftliche Auseinandersetzung um Atommüll: Begleitprozesse
„Endlagersuche“ – Fachkonferenz Teilgebiete
Im Herbst diesen Jahres veröffentlicht die BGE den Zwischenbericht Teilgebiete. Nach Veröffentlichung des Zwischenberichts richtet das BASE (ehemals BfE) eine Fachkonferenz Teilgebiete ein, die dann nach maximal drei Treffen innerhalb von sechs Monaten eine Stellungnahme abgeben soll, die die BGE mbH im weiteren Verfahren zu berücksichtigen hat.
Das Beteiligungsformat hat nach §9, Abs. 2 StandAG einen rein konsultierenden Charakter. „Der Beteiligungsprozess geht also nicht unmittelbar von den Bürgerinnen und Bürgern bzw. den relevanten Stakeholdern aus, sondern wird gesetzlich angeregt bzw. vorgeschrieben. Zugespitzt, Herr des Verfahrens sind in erster Linie andere, nämlich hier BfE bzw. Geschäftsstelle und nicht die Teilnehmenden selbst. Dies ist per se ein weniger gutes Vorzeichen für einen offenen und selbstbestimmten Beteiligungsprozess, (…).“ (Quelle: „Erhebung, Analyse und Bewertung von Maßnahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung im Standortauswahlverfahren“, UFU-Institut)
Die Kritik daran haben wir in vorhergehenden Arbeitssitzungen dezidiert zum Ausdruck gebracht. Jetzt informieren wir über den Stand der Dinge. Ausgehend davon erörtern wir, welche Strategien zur Vorbereitung auf die Fachkonferenz Teilgebiete sinnvoll sein könnten und ob wir Mindestanforderungen für eine Teilnahme definieren wollen.
AG 5: Neue Atomreaktoren und die Renaissance der Atomenergie
Die neuen Reaktoren der 4. Generation im Überblick und die besonderen Gefahren der Thorium-Flüssigsalzreaktoren
Die Forschung zur 4. Generation AKW am Karlsruher Institut für Technologie – KIT und am Joint Research Centre – JRC-DirG-Karlsruhe der Europäischem Kommission
Die Renaissance der Hochtemperaturreaktoren und Schnellen Brüter mit flüssigen Salzen und Metallen
Kostenbeitrag Zur Finanzierung bitten wir um einen Kostenbeitrag von 25,- € (inkl. Tagungsgetränken und -imbiss). Überweisung an die AG Schacht KONRAD e.V. Konto 4067 8836 00 – GLS Gemeinschaftsbank eG (BLZ 430 609 67) IBAN DE76 4306 0967 4067 8836 00 Stichwort: AMK (da die Teilnahme nicht am Kostenbeitrag scheitern soll, kann auf Anfrage davon abgesehen werden)