Umweltminister*innenkonferenz ignoriert Offenen Brief

Pressemitteilung

Mit Datum vom 23. März 2020 hat die Atommüllkonferenz, ein Netzwerk von atomkritischen Gruppen und Organisationen, einen Offenen Brief (siehe unten) an die Umweltminister*innen der Länder gerichtet mit der Forderung, das Thema „Freigabe radioaktiver Stoffe nach § 31 Strahlenschutzverordnung“ auf die Tagesordnung der nächsten Umweltministerkonferenz (UMK) zu setzen. Das Schreiben wurde von rund 100 Mitgliedsgruppen der Atommüllkonferenz unterzeichnet, die sich gegen die aktuell praktizierte Verteilung von radioaktiv belasteten Abfällen in die Umwelt wenden.
Sie kritisieren, dass diese Abfälle an Deponien und Verbrennungsanlagen geliefert und zum größten Teil frei weiterverwertet werden dürfen. Damit werden Krankheits- und Todesfälle in Kauf genommen, die durch eine langfristige Aufbewahrung dieses Mülls vermieden werden könnten, gerade auch weil in den nächsten Jahren durch den Abbau von Atomkraftwerken große Mengen davon in Umlauf gebracht werden sollen. Sie fordern eine Bundesratsinitiative zur langfristigen gesicherten Aufbewahrung dieses Mülls.

Die UMK findet vom 13. bis 15. Mai als Videokonferenz statt, Vorsitzende ist zur Zeit die hessische Umweltministerin Priska Hinz.

Von Seiten der UMK gab es keinerlei Reaktion auf den Offenen Brief. Auf der im Internet veröffentlichten Tagesordnung ist das Thema nicht zu finden. Das ignorante Verhalten gegenüber der Problematik ist aus Sicht der Initiativen besorgniserregend.

Offener Brief an die Umweltminister*innenkonferenz vom 23.03.2020

„Nein zu Fackellauf und Olympia in Fukushima“

Erklärung der Teilnehmenden der 16. Atommüllkonferenz in Göttingen am 29. Februar 2020

Am 24. Juli 2020 sollen in Tokyo die Olympischen Spiele eröffnet werden. Einige Wettbewerbe sollen auch in Fukushima-Stadt zur Austragung kommen. Zuvor, am 26. März, wird in unmittelbarer Nähe des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi der olympische Fackellauf gestartet.

In Fukushima gibt es jedoch Wichtigeres als Olympische Spiele oder den olympischen Fackellauf durch verstrahltes Gebiet! Japan leidet noch immer unter dem radioaktiven Fallout.

Wir sagen Nein zu dem Versuch, mit den Olympischen und Paralympischen Spielen 2020 in Tokyo gegenüber der Weltöffentlichkeit Normalität in den von der Atomkatastrophe in Fukushima betroffenen Gebieten vorzutäuschen!

Damit sollen die Geschäftsinteressen des japanischen ‚Atomdorfes’ bedient und die ethisch nicht verantwortbare Atomkraft in Japan wieder gestärkt werden.

Wir unterstützen den Olympiaprotest der japanischen Anti-Atom-Bewegung und erklären unsere Solidarität mit den von der Atomkatastrophe betroffenen Menschen.

Göttingen, 29. Februar 2020

「福島での聖火リレーとオリンピック競技にノー」

2020年2月29日第16回核廃棄物ゲッティンゲン会議参加者声明文

2020年7月24日に東京オリンピックが幕を開け、いくつかの競技が福島市で開催される。それに先立つ3月26日には東京電力福島第一原発のすぐ近くで聖火リレーがスタートされようとしている。

福島では汚染地域でのオリンピックや聖火リレーよりももっと大切なことがあるではないか!日本はいまだに放射能のフォールアウトに苦しんでいるのだ。

2020年東京オリンピック・パラリンピックをもってフクシマの原発事故で被害にあった地域が通常の生活に戻ったと見せかける試みに我々はノーと言う!

日本の「原子力ムラ」の経営的関心が満たされ、倫理的に無責任ともいえる日本の原子力が再び強化されようとしているのである。

我々は日本の反原発運動のオリンピック反対の動きを支援し、原発事故の被災者のみなさんとの連帯を宣言する。

ゲッティンゲン、2020年2月29日 (翻訳: 桂木忍)

Wir danken Shinobu Katsuragi für die Übersetzung!